Heute habe ich bis halb zehn geschlafen, weil ich noch immer Kopfweh hatte, danach bin ich in die Zentralbuchhandlung gegangen und dann ins Stadthallenbad, ich war um sieben nach zwölf im Wasser, auf der Treppe hinter mir ist ein Mann gegangen, er war nass und hat gebibbert, habe mich umgedreht, es war Adam. Habe ihn in den Arm genommen und gestreichelt, er hat verlegen gelacht, weil er so gezittert hat, habe ihn gefragt, ob er krank ist, er hat gesagt: Ich bin nie krank. Nach der siebten Länge sah ich ihn beim siebten Startblock stehen, habe ihn gefragt, warum er nicht beim Bourdieu-Symposion ist, er hat es nicht verstanden, habe ihn noch einmal gefragt, er hat noch einmal gesagt, dass er es nicht verstehe, ich habe es lauter gerufen, er hat es wieder nicht verstanden, obwohl es durch die ganze Halle geklungen ist, plötzlich ist es totenstill geworden, er ist zu mir hergekommen und ich hab es noch einmal versucht, Wort für Wort, hast du es jetzt verstanden? Jetzt, wo du es sagst, fällt mir ein, dass noch ein Symposion ist und dann: Ich gehe lieber schwimmen, das macht viel mehr Spaß. Ich habe das als Kompliment verstanden, so, als ob es Teil des Vergnügens sei, dass ich da bin. Er hat mir noch verraten, dass er dann arbeiten gehen müsse, als er ging, hat er auf mich gewartet oder war ich zufällig am Beckenrand, jedenfalls hat er mir von da oben gewinkt und ich habe ihm nachgeschaut, er geht so gerade, dass er viel größer wirkt als er ist. Hat er mir auch nachgeschaut? Ich habe mit einem Mädchen in meiner Bahn eine Wette gemacht, ich war schneller, obwohl sie gekrault ist, ich glaube, er hat zu mir her geschaut. Das Mädchen hat mich ununterbrochen angelächelt, beim Ausgang war sie wieder. Sie scheint gewartet zu haben, ich habe sie angelächelt, da ist sie gegangen. Bei der Stadtbahnstation stand sie vor mir vor der Kreuzung. Warum treffe ich Adam nie auf der Strasse?!

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