Durch Wien schwimmen

Auf der Treppe hab ich ihn wieder gefragt, ob er noch immer nicht wisse, was für eine Note er bei der Prüfung bekommen habe, er hat gelacht und nein gesagt. Ich habe ihm erzählt, dass ich an einem Meinungsforschungsinstitut arbeite und dass wir eine Umfrage über die Universitätsinstitute gemacht hätten, er hat nichts davon gehört und mich gefragt, ob das am Kai sei. Ich habe mich gewundert, dass er das weiß und ihn gefragt, ob er auch dort arbeite, er hat wieder nein gesagt und wieder gelacht. Wir waren schon bei den Duschen und ich habe mich von ihm verabschiedet, er hat Baba gesagt. Es kommt mir immer so vor, als ob er ständig in Gedanken versunken wäre, er ist so abwesend, .... oder ist er höchst alarmiert? Ich habe gehofft, ihn beim Ausgang wieder zu treffen, habe aber wie immer nichts mehr von ihm gesehen. Bin am Café Alfredo vorbei gegangen, es war niemand drinnen. Das Telefon hat geläutet, bevor ich in der Wohnung war, habe mir einen Kaffee gekocht. Heute ist mir beim Schwimmen eingefallen, wie mir meine Mutter das Schwimmen beigebracht hat. Wir sind immer mit ihr durch das tiefe Wasser geschwommen, obwohl wir noch nicht schwimmen konnten, deshalb fühle ich mich noch heute im Wasser am sichersten. Sie ist geschwommen und hat mir gesagt, dass ich mich an ihren Hüften fest halten solle und auf keinen Fall los lassen dürfe. So sind wir immer ganze Längen geschwommen mit ihr. Erst heute ist mir aufgefallen, dass Kinder nicht mehr so schwimmen lernen, ich habe es zumindest noch nie gesehen, war den ganzen Tag über glücklich, wegen Adam.