Es macht mich verrückt, dass ich mir nicht sicher bin. Im Grund weiß ich, dass nur du es gewesen sein kannst. Wo soll man sonst schwimmen in dieser Stadt? Hast du mich nicht erkannt? Ich habe so schlecht geschlafen, weil ich dauernd an dich denken musste, einmal sind wir aufeinander zu geschwommen und hätten uns beinahe berührt, dieses Bild, wie du die Hand nach mir ausstreckst, kommt mir immer in den Sinn, eine unbewusste Bewegung, auf die mein Unbewusstes antwortet. Ich werde heute zu Fuß hingehen, vielleicht treffe ich dich auf dem Weg. Und wenn du nicht mehr dort bist? Ich bin mir ganz sicher, dass du dort sein wirst. Das Telefon hat wieder geläutet um zwanzig nach sieben in der Früh, ich habe abgehoben und du hast wieder aufgelegt. Dann hat es noch einmal geläutet und eine Stunde später noch einmal. Traust du dich nicht, willst du nur Zeichen geben, stehst du so früh auf, arbeitest du die ganze Nacht und gehst so früh ins Bett oder warst du tanzen? Ich bin ganz zerschlagen von dieser Nacht. Du bist gestern gar nicht weggegangen, denn als ich aus dem Wasser kam, sah ich dich hinten beim Buffet. Some Day I will know you very well, warum sehe ich dich nicht mehr vor mir? Bist du nicht mehr nach Schönbrunn gekommen, weil du mich nicht sehen wolltest, warst du in einem Freibad bei diesem schönen Wetter oder bei der Alten Donau, probierst du jetzt alle Hallenbäder aus? Hattest du Wichtigeres zu tun? Ich bin so fatalistisch und halte das für eine Absage, aber immer, wenn ich so etwas denke, fällt mir deine Hand ein, die im Wasser nach mir greift. Hat es nicht immer geregnet und war es nicht schon zu kalt? Wer ruft immer um halb acht in der Früh an und legt wieder auf? Ich bin verwirrt, habe es gestern nicht geschafft, deine Augen zu sehen, als du im Wasser warst. Ich sah dich nur in der Ferne, als du aus dem Wasser gingst, du hast so erschöpft gewirkt, das macht die Hitze in der Halle. Als du heute nicht da warst, wusste ich sofort, dass nur du es gewesen sein kannst, es gibt sonst niemanden, der so krault wie du. Habe ich dich nicht an deinem schmalen ägyptischen Hinterkopf erkannt? Ganz ohne Ungeduld will ich träumen (Ungaretti), morgen ist ein neuer Tag und eine neue Gelegenheit, dich zu treffen, dich zu fragen, ob du in der Nähe wohnst, ob du oft hierher kommst, ob dir nicht zu heiß ist, warum du nicht mehr nach Schönbrunn gekommen bist, ob du meine Telefonnummer haben willst, ob du zu mir kommst. Ich werde die Hand nach dir ausstrecken und dich streicheln. Ich habe Tom gefragt, ob es Schicksal ist, dass ich dich wieder gesehen habe und er hat JA gesagt. Und was ist, wenn er auch morgen nicht in der Stadthalle ist, vielleicht geht er am Abend hin? Es ist so schön, wenn sie das Licht einschalten und alle schwimmen, wenn draußen schon Nacht ist. Er hat so geschaut, als ob er sich nicht sicher wäre, dass ich es bin, hätte er mich nicht begrüßt, wenn er mich erkannt hätte? Wir haben ja nicht gestritten, war er nicht besonders liebenswürdig das letzte Mal in Schönbrunn? Er wusste ja schon, dass er nicht mehr dort schwimmen wird in diesem Jahr. Etwas stimmt hier nicht. Damn life, what’s it worse…von wem ist das? John Cale natürlich, habe stundenlang gegrübelt, bis es mir eingefallen ist.

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