Gehe nach dem Schwimmen zur 10A Haltestelle gegenüber der U4 Haltestelle Schönbrunn, wo Adam sein Rad abstellt. Adam steht dort und wartet auf den Bus. Er freut sich und lächelt mich verlegen an, das sei der einzige Bus, in dem nicht kontrolliert werde. Habe noch nie einen Kontrolleur gesehen in diesem Bus. Er wird schon wieder ungeduldig, deshalb fahre er ja mit dem 10A. Der Bus kommt, er setzt sich zu mir. Wir unterhalten uns. Plötzlich steht er auf und sagt, dass er sich dorthin setzen müsse. Wir saßen zuerst auf der rechten Seite, nebeneinander. Er hat sich auf einen einzelnen Platz gesetzt, ich setze mich ihm gegenüber. Warum hat er sich dorthin gesetzt? Je ne comprends pas cet homme! Ich zeige ihm mein Haus, es scheint ihn nicht zu interessieren. Ich steige aus. Er fährt sicher ins Theater. Hat er sich nicht zuerst zu mir gesetzt? Wir könnten auch auf einem Viererplatz gesessen sein und ihm wird schlecht, wenn er in der Gegenrichtung sitzt oder saßen wir auf einer Zweierbank? Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass ich irritiert war, weil er sich von mir weg gesetzt hat. Wollte er nicht neben mir sitzen? Wir waren uns einmal so nahe, seltsam….Schau, wo ich wohnen muss! Er schaut aus dem Fenster. Das finde ich nicht! Geträumt, dass ich in einem Theater war, danach hat Adam mit mir gesprochen. Bin gerühmt worden und er hat mich für seine Zeitung interviewen müssen. Er ist dann plötzlich verschwunden, ich habe immer darauf gewartet, dass er wieder kommt. Ich sehe einen schwarzen leeren Raum vor mir, André Heller war dort und noch irgendein Prominenter, der mir nicht mehr einfällt. Es ist auch egal, denn ich wollte nur Adam sehen. Adam ist aber nicht mehr zurückgekommen. André Heller hat mit sich selbst geredet und mich nicht beachtet, er hatte einen bodenlangen, schmalen, dunklen Mantel an und hat die Pflanzen kommentiert, die dort standen. War das Adams Theater? 

Solange sagt, sie lade uns zum Kaffee ein. Ich gehe Adam holen. Er zögert. Komm! Sie lädt uns ein! Er gibt nach. Solange liegt auf ihrem Platz mit breit ausgestreckten Beinen. Es schaut obszön aus. Adam und ich schauen auf sie hinunter. Ich schäme mich für sie. Ich weiß nicht, was Adam denkt, vielleicht steht er ja auf alte Frauen? Wir gehen. Wir holen uns etwas zu trinken beim Kiosk und setzen uns auf die Gartenstühle beim Beckenrand. Adam erzählt uns vom Kamptal, dass du von dort, wo er wohne, über das ganze Land schauen kannst, über den Wald, er konnte als Kind über die Straße in die Schule gehen, seine Mutter sei jetzt ganz alleine dort in dem riesigen Haus, in dem eigentlich Platz sei für fünf Familien. Sie möchte das Haus mit Kindern füllen, er schaut mich an. Ich frage ihn, ob seine Schwestern noch keine Kinder hätten, nein, die seien noch nicht so weit. Hat er gemeint, dass er schon so weit wäre? Sein Blick war eindeutig. Warum haben wir nicht sofort vier Kinder gemacht? Was für wunderschöne Kinder wären das geworden? Nouria und Alfred und Stephanie und Ida.... Er erzählt von seinen Schwestern, wie alt sie sind und was sie studieren, er beugt sich zu mir, seine älteste Schwester sei jetzt auch fertig, er strahlt. Die Jüngste heißt so wie ich, jetzt hat er meinen Namen doch noch gesagt, er scheint sie aber nicht zu mögen. Er wohnt mit der Schwester zusammen, die Architektur studiert. Mein biologischer Vater ist Architekt. Ich erzähle, dass ich meinen Vater nicht kenne. Es scheint ihn nicht zu interessieren. Solange erzählt, dass sie auf ihrem Grundstück in Griechenland ein Haus bauen wolle. Adam sagt, sie solle ein Atriumhaus bauen und geht etwas zum Zeichnen holen, damit er es uns zeigen kann. Er kommt mit seinem Kalender zurück und beginnt zu zeichnen, Solange redet und redet, ich sage zu ihr, dass sie ihn zeichnen lassen solle, Solange sagt zu mir: Tu t’imposes! Ich frage sie, warum. Adam trinkt Apfelsaft, weil er keine Milch verträgt. Ich trinke Kaffee. Er hört interessiert zu, wenn wir Französisch sprechen, sagt aber nichts. Entweder er versteht es nicht oder er möchte nicht, dass wir wissen, dass er uns versteht. Warum erzählt er solche persönlichen Dinge immer nur, wenn Solange dabei ist. Glaubt er, es interessiere mich nicht? Ich habe ihn ja nie danach gefragt, ich wäre mir unverschämt vorgekommen. Solange macht sich lustig über eine alte Frau, die immer verlangt, dass ein Stuhl über den Startsockel gestellt wird, damit niemand ins Wasser springen kann, während sie schwimmt. Adam sagt, er schwimme auch gerne da, wo der Stuhl sei und lacht. Ich sage, dass ich noch ein bisschen schwimmen müsse, bevor ich in die Arbeit fahre, weil mir sonst zu heiß sei. Ich bin fort gegangen und ins Wasser gesprungen. Solange hat mir am nächsten Tag erzählt, dass er mich stolz angeblickt hätte, als ob er sagen wollte: Oui, je la connais bien, elle est à moi! Ich hätte ausgesehen wie eine Tänzerin, als ich zum Wasser ging. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. 

Sie hat mir auch erzählt, dass er erregt war, als wir am Beckenrand standen und uns unterhalten haben, ich habe es wieder einmal nicht bemerkt. Einmal sei sie hinter uns geschwommen und hätte es auch gesehen. Er sei ein orientalischer Mann. Ist er beschnitten? Mein süßer Liebling! Ich weine um unsere Liebe. Hat er mir nicht ständig von Tel Aviv erzählt, dass er dort gelebt hätte, dass sie einmal dorthin ziehen wollten, aber dass es sich seine Mutter doch wieder anders überlegt hätte, dass er nach dem Studium ein Jahr dorthin ziehen werde. Vielleicht wohnt er ja wirklich dort, habe ihn schon lange nicht mehr gesehen. Ich sage, dass es dort ja so gefährlich sei. Er wird böse, Du darfst nur nicht mit dem Bus fahren, sonst ist es dort so gefährlich wie sonst überall auch. Einmal saß ich bei ihm im Gras und er hat mir erzählt, dass er in England gelebt hätte, dass seine Nanny, nein, seine Housemummy, sich um ihn gekümmert hätte und ganz verzweifelt war, weil er immer die Schlüssel verloren hätte. Er erzählt, dass er immer die Türe offen lasse, dass er immer zurück laufen müsse, um zu schauen, ob die Tür zugesperrt sei. Er erzählt mir, dass er eine früherer Arbeitskollegin getroffen hätte: Ja, die war um ein Eck älter als ich, um zehn Jahre! Er hat auch schon in Belgien gelebt, Solange hat auch in Belgien gelebt, er sagt, dass er Athen mag, obwohl es eine so dreckige Stadt sei. Als ich geschwommen bin, hat er ihr seine Handynummer gegeben, denn sie wollte, dass er sie in Griechenland besuchen kommt, er ist aber nicht gekommen. Sie sind dann sofort aufgestanden und weggegangen, weil sie sich ohne mich nichts mehr zu sagen hatten. Er erzählt, dass er mit seinem Vater im Jemen war, denn sein Vater hätte dort ein Hotel gebaut. Hat er nicht gesagt, sein Vater sei Förster? Hat er auch zwei Väter? Etwas stimmt hier nicht. Seine Mutter hätte sich das so ausgedacht, dass er dann Latein lernen müsse, denn er hatte schlechte Noten oder eine Wiederholungsprüfung, sie hätte geglaubt, wenn er im Jemen sei, müsse er lernen und könnte nichts anstellen, er hat das so beleidigt erzählt. 

An dem Tag, als mir Adam von dem Unfall erzählt hat, war er ganz komisch. Das Wetter war auch komisch, trüb und diesig, aber schwül und heiß. Adam hat seinen pullbuoy unter einen Startsockel gelegt, ein paar Leute, die auch geschwommen sind, haben sich darüber aufgeregt, einer davon sagt empört: Platz besetzen und wirft Adams pullbuoy auf den Boden. Ich schwimme hin und lege Adams pullbuoy wieder auf seinen Platz zurück, Adam schwimmt und bemerkt es nicht. Ich habe aufgepasst, dass sie den pullbuoy dort liegen lassen, wo er hingehört. Als Adam mit dem Training fertig war, hat er zu mir am Beckenrand gesagt, dass es ihm nicht gut gehe, dass sein Cousin mit 21 Jahren bei einem Autounfall gestorben sei. Ich habe es Solange erzählt. Wir trinken wieder Kaffee, Adam trinkt wieder Apfelsaft. Es ist wieder die Abenddämmerung auf der Stirn der Paläste (Arthur Rimbaud). Solange fängt mit der Geschichte von dem Unfall an, es war nur ein Blick, aber in dem Moment wusste ich, dass es aus ist, Adam hat mir all sein Vertrauen und all seine Liebe wieder entzogen. Ich hätte mich niemals mit Solange einlassen dürfen. Sie muss es absichtlich getan haben, damit Adam glaubt, dass wir hinter seinem Rücken über ihn sprechen. Das hat er nicht vertragen. Sie kann auch noch viel mehr intrigiert haben, deshalb hat sie dann versucht, die Telefonnummer von TP zu bekommen, weil sie Schuldgefühle hatte. 

Wir stehen am Beckenrand und Adam erklärt mir, dass er mit Bekannten nach Admont fahre, um sich die Sonnenfinsternis anzuschauen, Alla geht vorbei, sie winkt mir, ich sage: Sie ist so schön! Sie ist aus Moskau. Adam schaut ihr nach, ich weiß nicht mehr, warum ich ihn gefragt habe, wie alt seine Mutter sei, vielleicht hat er mir erzählt, dass er zu seiner Mutter fahre nach der Sonnenfinsternis, ich frage ihn: Wie alt ist deine Mutter? Er denkt nach und sagt: Sechzig! Ich freue mich, weil ich viel älter bin als er, aber gleichzeitig werde ich verlegen und wenn ich verlegen bin sage ich nur Blödsinn. Ich rufe: So alt! Warum habe ich das nur gesagt, meine Mutter war ja auch sechzig. Er schaut mich komisch an und nickt und sagt: Bis zur dritten Augustwoche! Hat er sich gedacht, dass es keine dritte Augustwoche geben wird, weil ich immer solchen Unsinn rede? Ich halte es nicht aus bis zur dritten Augustwoche und rufe ihn an. Seine Schwester steht im Telefonbuch und er hat erzählt, dass er mit ihr zusammen wohne. Ich hätte mich so gefreut, wenn er mich angerufen hätte und ich hätte ihn für seinen Mut bewundert. Er erzählt mir, dass er mit seinem Hund gespielt habe, einem Dalmatiner. Als Kind wollte ich immer einen Dalmatiner! Ja, aber ziemlich neurotisch! Wie bitte? Dalmatiner sind ziemlich neurotisch. Meistens spiegeln Tiere ja nur die Neurosen ihrer Besitzer! Habe ich das gesagt? Nein, ich erzähle ihm, dass ich drei Katzen habe, er sagt: komische Viecher! Er sagt, dass er schon Zähne geputzt habe, weil er am nächsten Tag um fünf aufstehen müsse. Was hat er wohl vor? Ich erzähle ihm, dass ich ein Buch von Leon de Winter lese, das spiele in Tel Aviv und sei so traurig. Plötzlich verschließt er sich wie eine Muschel und seitdem hat er sich nie wieder geöffnet. 

Als wir uns im Schwimmbad treffen, frage ich ihn, ob ich ihn gestört hätte, er sagt sehr böse: JA! Ich brauche das Telefon für's Internet! Er sagt mir, dass er die Termine für die Geschwister Pfister jetzt hätte, ich komme zu seinem Platz, er sagt mir genau, wann es ist, aber so unfreundlich und abweisend, dass ich gar keine Lust mehr habe, hinzugehen. Ein paar Tage später. Adam sitzt auf dem Gartenstuhl bei dem Tisch am Beckenrand, auf dem er gesessen ist, als wir uns von Solange verabschiedet haben. Er liest in der WITWE, ich schwimme. Nach einer Weile dreht er sich mit dem Rücken zu mir, weil er der Sonne folgt. Oder beobachtet er mich? Ein heißer Tag im Spätsommer. Adam schwimmt, ich bin schon geschwommen, setze mich auf die Gartenbank vor seiner Bahn und lese in der TRAUMDEUTUNG. Jedes Mal, wenn er beim Startblock ankommt, schaue ich zu ihm hin. Es ist, als ob ich auf ihn aufpassen würde. Im Stadthallenbad frage ich ihn, was er habe: Das ist ja schrecklich. Nichts, wirklich nicht, ich habe nur wenich Zeit! Einmal frage ich ihn, ob er wisse, welcher Tag heute sei, denn es ist Jom Kippur. Er sagt: Ach, das Neujahrsfest! Geträumt, dass ich mit zwei Arabern eine Reise antreten will, wir sind auf dem Flughafen oder an einem Hafen (Alexandria?), es ist Nacht, wir müssen warten, bis es Tag wird. Ich gehe weg von den zwei Arabern, um mir einen Platz zum Schlafen zu suchen. Das Meer muss in der Nähe sein, ich will zum Meer. Ich irre allein in den Gängen umher, geschlossene Gesellschaft, Kabinen. Assoziationen: Solange ist in Alexandria geboren, Adam hat gesagt So schließt sich der Kreis!, weil seine Schwester einen Mann aus Alexandria geheiratet hat. Oder ging es um den Namen Raffael, Raffael war der Bruder von Michael, in den ich als Kind verliebt war, Raffael ist ein Anagramm aus dem Namen Alfred und wer ist Alfred? Die Träume vom Meer kehren immer wieder, meine Tante Marianne ist bei uns, wir wollen abreisen und müssen warten. Ich will mit Adam verreisen und muss warten. Ich ärgere mich so über Solange, weil sie so aufdringlich ist, er hat ihr seine Telefonnummer gegeben und mir nicht, deshalb suche ich mir jetzt allein einen Platz. Ich will mich absetzen. Das Grundgefühl des Traums: Warten. Ich muss warten, bis sich Adam wieder beruhigt hat, bis er nicht mehr zornig ist, bis er wieder normal ist, bis er mich wieder mag, bis er wieder kommt, bis er seinen Widerstand aufgibt, bis er endlich versteht. Solange sagt: Laisse le venir! Adam hat mir erzählt, dass er seine Haustürschlüssel immer verliere und die Tür immer offen lasse, aber als ich ihn angerufen habe, ist er wütend geworden, nicht sofort, erst nach einer Nacht. Seine Schwester hat im Hintergrund gejammert, dass er aufhören solle. Wie paßt das zusammen? Ist er so erschrocken, weil er nur darauf gewartet hat, dass ich ihn anrufe? Er hat mir deutlich und genau erklärt, wo er wohnt, jeder, der wollte, hätte seine Telefonnummer heraus gefunden. Zwangsneurotiker! Zwei Araber? Zwei Fremde! Bin ich die ausgeschlossene Dritte? Nach Adams Reise, nach der Sonnenfinsternis ist alles passiert, die Sonne hat sich verfinstert, bis heute, Solange ist auch abgereist. Ich bin alleine zurück geblieben und habe mir eine Kabine gesucht. Ich habe den Schlüssel auch verloren, wie Adam. Wir wollen beide den Schlüssel nicht in die Hand nehmen. 

Im Herbst: Nach dem Schwimmen habe ich ihn am Westbahnhof angerufen und wieder aufgelegt, er klang krank und traurig. Er war zu Hause und nicht in der Arbeit und nicht im Stadthallenbad, um halb acht habe ich ihn noch einmal angerufen, er hat zuerst gewartet, hat er auf dem Display nachgeschaut, wer das ist? Seine Stimme hat vor Freude vibriert. Ich habe wieder aufgelegt. Jetzt schaltet er den Anrufbeantworter nicht mehr ein wie sonst immer. Ich schwimme auf dem Rücken und ignoriere ihn. Als ich am Beckenrand ankomme, sehe ich, dass er dort steht mit einer Frau und mich beobachtet. Das Schönbrunnerbad ist geschlossen, ich gehe ins Stadionbad. Adam geht auch ins Stadionbad. Ich gehe zu ihm hin und frage ihn, warum er ausgerechnet ins Stadionbad komme, es gäbe so viele Bäder in Wien. Er sagt: Ich wohne da! Er liest ein Buch von Karl Marx, ich habe leider vergessen welches, war es das 18. Brumaire von Louis Bonaparte? Er hält es sich vor das Gesicht, damit ich ihn nicht anschauen kann, aber es wirkt so, als ob er mir zeigen wolle, was er liest. Ist er jetzt auch unter die Philosophen gegangen? Ich lese den Titel, er bemerkt es und beobachtet mich. Ich gehe in die Arbeit, am Ausgang vom Stadionbad kommt mir Adam entgegen, er geht gerade schwimmen. Wir lächeln uns an. Ich arbeite bei Ronny Wytek und fahre mit der U3 in die Arbeit, habe noch einen Morgenspaziergang gemacht, deshalb steige ich bei der Station Schweglerstraße ein. Adam kommt mir entgegen, mit einem anderen Jungen, wir schauen uns an, er spricht weiter mit dem Jungen und schaut dabei mich an, er sagt, das seien historische Aufnahmen. Er ist sicher am Morgen schwimmen gegangen ins Stadthallenbad. Der erste warme Tag nach einem langen Winter. Ich fahre zum Rochusmarkt, weil ich Robert Musils Haus fotografieren will. Plötzlich sehe ich Adam vor dem ARRIGO sitzen. Ari go? Er muss mich schon vorher bemerkt haben, denn er verschränkt die Arme und sagt nichts mehr. Neben ihm sitzt ein Junge mit langen schwarzen Locken und fragt ihn wegen diesem Mädchen....Ich photografiere weiter und gehe zum Haus von Musil, vor dem das Denkmal von Vuk Karadžić steht. Vorher habe ich in der Buchhandlung dort, die es schon gegeben hat, als ich noch dort gewohnt habe, in der Autobiographie von Helmut Newton gelesen, dass Schwimmer immer schön seien, weil sie immer entspannte Muskeln hätten. Einmal bin ich um 6 Uhr morgens zur Alten Donau gefahren, um dort zu schwimmen, Ophelia und ich gehen am Wasser entlang, Alfred fährt auf seinem Fahrrad vorbei und lächelt zärtlich. Ich treffe Ruveni im Stadthallenbad, sie sagt, dass sie in Sri Lanka war und jetzt zu ihrem Freund in die Schweiz ziehe, ich solle Adam grüssen, er schwimme jetzt in einem Verein und komme nur noch am Sonntag ins Stadthallenbad, er sei so süß. Adam hat ein Theaterstück geschrieben, ich habe es zu Weihnachten im Internet gefunden, das schönste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten! Träume ständig von ihm, im neuen Jahr gehe ich schwimmen ins Stadthallenbad, am Freitag um halb Drei, Adam ist dort, ich rufe mit einer transsibirischen Freude seinen Namen. Er sagt schnell: Ich habe keine Zeit und dreht sich um, aber seine Stimme jubiliert. Als du mich nicht mehr kanntest.... Was tue ich? Ich warte auf ihn, obwohl ich weiß, dass er nicht mehr zurück kommt. Mein wahres, inneres Ich wartet doch und gibt die Hoffnung nicht auf. Was hat er mir hinterlassen? Eine große Leere, nein, einen großen Verlust-und vielleicht ist es ja das Gefühl, von dem er selbst beherrscht wird. Er hat es an mich weiter gegeben und deshalb sind wir noch immer so stark verbunden. Time is, what keeps the light from reaching us.... Das Beste hätte ich fast vergessen: Adam kommt wieder regelmäßig ins Stadthallenbad und läßt sich beim Schwimmen zuschauen, ich schwimme auch und bemerke manchmal nicht, dass er schon da ist, obwohl ich ständig auf ihn warte. Ich schwimme zum tiefen Ende, er kommt direkt auf mich zu mit dieser kraftvollen Bewegung aus den Hüften mit den Armen nach vorne, habe ihn nicht kommen sehen und weiche aus, weil ich erschrecke, er wäre geradewegs in meine Arme geflogen. Heute Nacht habe ich geträumt, dass Adam auf mich zuschwimmt. Es war an einem Ort, den ich nicht kenne und an dem ich noch nie war. Er war im Wasser und ich saß am Ufer. Es war eine Höhle oder eine Insel. Den ganzen Tag war ich glücklich....War es das Ari Atoll? Bestimmt.

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