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Es werden Posts vom September, 2006 angezeigt.

The swimming hole

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Inspired by Thomas Eakins, 1884 - 85: The swimming hole
Habe die Kulturgeschichte des Schwimmens von Charles Sprawson (il cult book del nuotatore) abgeholt und die Biographie von Diana Vreeland, die ich schon so lange suche, gefunden. Auf meinem neuen Badeanzug steht ein Zitat von Hegel: world’s spirit. Beim Frühstück habe ich den Text für das Seminar erledigt (erlegt?), war schon um zehn vor zwölf im Wasser, let’s fall in love, why shouldn’t we fall in love, nach sieben oder acht Längen ist er gekommen, now is the time for it while we are young, hat mir vom Beckenrand aus zugewinkt, let’s take a chance, er nimmt jetzt immer seinen pull-buoy mit und trägt ihn herum wie einen Teddybären, oh let’s close our eyes and make our own paradise, was macht er nur damit, let our hearts discover, now is the time for it, ich mußte mich so beeilen, weil ich um eins Pei-Ying und ihre Schwester treffen wollte, bin aber trotzdem vierzig Längen geschwommen, die letzten in der sechsten Bahn, Adam ist manchmal neben mir gekrault, er hat mich nicht überh

Moving in the right direction

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Ich habe ihn gefragt, ob er das Trainingsbecken kenne, ja, aber man könne nur am Sonntag dort schwimmen, das habe ich nicht gewusst. Bei Meisterschaften ist die Trainingshalle offen, ja, aber da ist oben gesperrt. Vielleicht geht er doch am Sonntag schwimmen? Ich war am Sonntag noch nie dort. Ich habe mich aufs Wasser gelegt und ein bisschen geschlafen und als ich die Augen aufgemacht habe, habe ich gesehen, wie er mich anschaut, als ob wir zusammen im Bett lägen und das Wasser wäre unser Bett.  Eine Unbekannte hat mich angerufen und gefragt, ob sie mit mir sprechen könne, sie hat mich gefragt, wie alt ich sei. Ich habe es ihr gesagt und sie hat wieder aufgelegt. Wer war das? Ich hätte fragen sollen, wer sie ist, aber ich war so verblüfft, dass ich geantwortet habe. War das seine Schwester, hat sie meine Nummer in dem Buch gefunden? Hat sie ihm verboten, mich anzurufen? Sie klang sehr besorgt. Ist er noch minderjährig, krank vor Liebe, verzweifelt, verliebt, ist sie eifersüchtig? Er we

Passion

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For my one & only
Heute bin ich mit dem 49er zur Endstation gefahren und die Bujattigasse hinauf gegangen, da geht’s zum Halterbach oder zum Satzberg. Schatzberg? Warum gehe ich nie mit Adam spazieren? Am Rückweg habe ich mir das Penzinger Bad angeschaut, dieselbe grauenhafte Architektur wie bei dem „Schiff“ vor meinem Haus. Zu Hause habe ich Spaghetti gekocht und Chardonnay getrunken, im Radio war eine Sendung über Ingeborg Bachmann, ihre Stimme ist unglaublich. Jedes Mal anders, aber doch immer ihre Stimme. Es wird nie wieder eine Ingeborg Bachmann geben, weil es nie wieder eine Zeit gibt, die solche Mythen hervor bringt. Warum träume ich ständig von Mischa? Er hatte eine blaugraue Strickjacke an und hat mich von hinten umarmt, da bin ich aufgewacht, blaugrau war seine Lieblingsfarbe. Es gibt ein Foto von mir und Fred, wo ich sechs bin und er acht Jahre alt ist und wir ausschauen wie ein Hochzeitspaar. Ich glaube, dass du dich immer nur in Namen verliebst, in das Echo von Namen, die sich nicht löschen

Das Geheimnis des Traumes

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                              Immer, wenn das Schönbrunnerbad zugesperrt hat, bin ich zur Bellevue Höhe gefahren, um Freud zu besuchen und an Adam zu denken.  Freud hat hier seine Sommerfrische verbracht, im Bellevue Hotel, das es leider nicht mehr gibt. Hier hatte er den wichtigsten Traum, den Traum, der die TRAUMDEUTUNG hervorgebracht hat, den Initialtraum über Irmas Injektion. Und in einem Brief an Wilhelm Fließ schrieb er am 12. Juni 1900: "Glaubst Du eigentlich, daß an dem Hause dereinst auf einer Marmortafel zu lesen sein wird:? 'Hier enthüllte sich am 24. Juli 1895 dem Dr. Sigm. Freud das Geheimnis des Traums.' Die Aussichten sind bis jetzt hiefür gering."   Dieser Satz steht jetzt auf einer Marmortafel auf der Bellevue Höhe.
Ich glaube, ich muss Leibniz lesen, habe kein einziges Buch von ihm, ich werde jetzt mit der FALTE von Deleuze anfangen, mi piegherò al lavoro …. Wann kann ich endlich aufhören, ich zu schreiben? Habe tief geschlafen und von Mischa geträumt, hat er mir nicht einmal geschrieben: Ich bin doch ein Maulwurf: da grab ich und grab ich, um mich schließlich selbst blind ans Licht zu bringen? Ich bin also mit Mischa in Brennbichl in Imst in meiner Kindheit spazieren gegangen, dazwischen waren wir in Rom, wir haben uns im Traum so unterhalten, als ob wir jetzt spazieren gingen, er hat mich im Gehen umarmt, so wie auf dem Photo von Bob Dylan, über das er immer gesagt hat, du willst ja nur, dass ich dich so umarme, weil es so ausschauen soll wie auf dem Foto von Bob Dylan, so sind wir in Wirklichkeit fast nie gegangen. Ja, ja, ich weiß, ein Traum ist eine Wunscherfüllung, wir haben geredet und geredet, ich habe ihm von Adam erzählt und er hat alles verstanden und mir alles erklärt. Ich weiß nicht

The doors of perception

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  If the doors of perception were cleansed everything would be seen as it is. Derek Jarman, Chroma If the doors of perception were cleansed, everything would appear to man as it is, infinite. William Blake
Tom hat mir das Ungaretti-Gedicht übersetzt, die letzte Zeile geht bei ihm so: Da wirst du völlig neu erstehen, mich deine Stimme aufs Neue führen, mein Blick dich für immer zurück erhalten. Ein ganz neuer Aspekt von Per sempre ti rivedrò. Darauf wäre ich nicht gekommen. Habe den Knacks von Fitzgerald kopiert und meine Kopien in die Bibliothek gebracht, Richard Heinrich war dort, habe ihn gefragt, wo seine Schachtel steht. Er hat sie mir gezeigt und mir stolz erklärt, dass er der Erste gewesen sei, der mit diesen Schachteln angefangen habe und jetzt täten es alle, ich mag ihn so. Er hat dann gesagt, dass er sich den Knacks gleich kopieren werde, habe mich entschuldigt, dass ich alles unterstrichen habe und er hat gemeint, dass das ja wohl nichts machen dürfe. Habe noch angefangen, einen Aufsatz von diesem Kymlicka zu kopieren, über den ich ein Referat halten soll und der mich überhaupt nicht interessiert, dann ist mir aber die Kopierkarte ausgegangen, ich wollte endlich schwimmen g