Habe beim Telefonieren ein Anagramm aus Adams Referatstitel gemacht, gestern war er nicht im Wasser, heute bleibe ich zu Hause, weil ich krank bin. Am Dienstag hat mich ein exzentrischer Schüler mit einer neongrün leuchtenden Schwimmbrille gefragt, ob ich jeden Dienstag hierher komme, ich habe gesagt: Jeden Tag! Als wir wieder aneinander vorbei schwammen, hat er eine Superleistung gesagt, ich habe ihn gefragt wieso und er hat es wiederholt, so ein freches Ding. 

Wir sind in einem Hotel, irgendwo, Adam und ich, sind gerade dabei, die Koffer zu packen. Wir stehen im Gang und warten auf ein Taxi oder auf den Bus. Ich habe ein Buch mit Modephotos, nein, eine ganze Reisetasche voller Modebücher bei mir. Manfred ist auch da, er sagt etwas zu mir, das ich vergessen habe, es war eine Kritik an einem der Modephotos. Ich unterhalte mich mit der alten Frau aus dem Schönbrunnerbad, plötzlich ist meine Tasche verschwunden oder geleert. Ich laufe zurück, um sie zu suchen. Da stehe ich am Ufer eines Flusses, sehe die Ringstraße, beleuchtet! Ich denke, dass ich die schwere Tasche für einen Moment vergessen und mir diese schöne Aussicht anschauen sollte. Der Weg war feucht, ein richtiger Feldweg, hinter mir ging ein Mädchen mit einer grau getigerten Katze spazieren. Habe mich mit ihr unterhalten, es war schon ganz dunkel, bin weiter und weiter gegangen, bis ich ans Ende der Ringstraßensehenswürdigkeiten gekommen bin, alles war schwarz, dahinter fing ein reißender Fluss oder ein Kraftwerk an. Die Ringstraße, an einen Fluss verlegt! Oder an einen Kanal? 

In der Tasche waren nur Modebücher, also meine Dissertation, eine einzige Belastung, habe die Last abgelegt und bin lieber spazieren gegangen. Von meinem Schreibtisch aus sehe ich die beleuchtete Gloriette, genau an dem Platz, an dem ich die Dissertation schreiben sollte. Ich träume sehr oft von diesem Fluss, der mich mitreißen könnte. Heute ist Donnerstag, soll ich schwimmen gehen, am Donnerstag kommt Adam nicht. Ich habe noch immer Halsweh, meine Haut ist ganz ausgetrocknet, morgen gehe ich ganz sicher schwimmen, morgen muss ich auch nicht arbeiten. Ich war schwimmen, aber Adam nicht. Jetzt weiß ich, warum. Es waren viel zu viele Leute dort, ständig sind sie auf den Leinen herum geturnt und unter den Leinen hindurch geschwommen, es sind Semesterferien und ich habe mich so darauf gefreut, weil ich gedacht habe, dass es dann ruhig sein wird! Nach 3 Kilometern habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass er noch kommt. Am Schluss ist mir der Bademeister nachgegangen und hat gesagt, dass ich die Tage bekommen habe. Ich habe eine Blutspur hinterlassen.

Sogar in der Garderobe waren so viele Leute, so etwas habe ich noch nie gesehen. Ich war in der Apotheke, weil meine Haut so ausgetrocknet ist, die Pharmazeutin hat gemeint, es sei eine Allergie. Übernehme ich jetzt schon Adams Krankheiten? Habe davon geträumt, mit Adam essen zu gehen, nein, ich muss ihn zum Essen einladen, Knödel mit Ei hat er gesagt. In der Arbeit habe ich mit einem Adam telefoniert, der auf der Döblinger Hauptstrasse wohnt, er war 33. Er hat mir noch einmal ganz deutlich seine Hausnummer gesagt, vielleicht geht er ins Blaustern, er hat gesagt, dass er 80 Stunden in der Woche arbeite. Warum habe ich noch nie mit Adam telefoniert? Morgen habe ich wieder frei, weil es zur Zeit keine Aufträge gibt. Ben hat Anna abgeholt und gesagt, dass ich mir den Computer behalten solle. Merci!

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